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Galle und die Südküste

Samstag, 16. Dezember 2017

Halloooo nach Deutschland! 


Nach einem langem und vor allem sehr sehr heißem Strandspaziergang sitze ich nun hier in einem Lokal direkt am Strand. Meine Füße sind im Sand und mein Blick geht aufs blaue Meer, auf dem ich ein paar Surfer beobachten kann. Ich habe mir gerade zur Erfrischung einen Ananas Saft bestellt und zum wach werden einen Latte Macchiato.

Jetzt nehme ich mir das erste mal nach ein paar Wochen Zeit, um wieder ein paar Zeilen zu schreiben. Ich bin so viel unterwegs gewesen, habe so viel erlebt und gesehen. Die Zeit vergeht hier einfach so unglaublich schnell, dass ich gar nicht wirklich mit dem Schreiben hinterher komme. Aber jetzt gehts los!
Es hat bei mir anfangs etwas gedauert, um richtig anzukommen, den Jetlag loszuwerden und zu realisieren, dass ich nun für lange Zeit unterwegs bin.
Die ersten Tage in Galle haben mich vor lauter Eindrücke umgehauen, weil alles neu war. Egal wo man hinguckt, gibt es etwas, bei dem ich mir dachte: „Krass, so was gibts hier auch?“ oder „Das ist hier echt dreckig.“ oder „Sind das wirklich Affen auf unserem Dach?“ oder „Kann man das essen?“ oder oder oder …Galle ist nicht besonders schön, aber wir haben es uns dort auf jeden Fall so schön wie möglich gemacht. Es gibt drei Strände, die wir alle erkundet haben: 
1. Unawatuna Beach - das Wasser ist etwas blau, es gibt viele Restaurants am Strand und du wirst von allen angesprochen, ob du nicht was trinken oder essen möchtest und das war es auch schon. Ich finde den persönlich nicht sehr spektakulär und deswegen war ich auch nur einmal da. 
2. Jungle Beach - ist etwas versteckter und man muss durch einen kleinen Jungle, um an dem kleinen „Traumstrand“ zu gelangen. Es war ein etwas längerer Weg von unserem Haus, wir haben viel geschwitzt und zwischenzeitlich überlegt, ob wir mit einem TukTuk weiterfahren. Wir haben durchgehalten und waren so froh, als wir am Strand angekommen waren. Es waren nicht viele Leute da, vielleicht 15 Touris und 10 einheimische Kids. Es war echt schön dort. Wir sind natürlich sofort ins Wasser, um uns zu erfrischen und dann haben wir am Strand Leute beobachtet, die über Felsen geklettert sind und nicht wiederkamen. Das wollten wir auch machen, um zu gucken, wo man landet. Und auch das hat sich gelohnt, wir sind an einem zweiten super schönem Strand angekommen, an dem noch weniger Leute waren. Auch hier gabs für uns eine Erfrischung, diesmal ein Ananas-Saft von der Boot-Bar! Ein kleines Boot, das mit dem Notwendigsten für Fruchtcocktails ausgestattet war. 
Unser Ananas-Cocktail-Boot 
Weiter gings wieder durch den Jungle Richtung Tempel. Der war auf einem Felsen, von dem man einen tollen Blick über den Ozean hatte. Und gleich nebenan gibt es ein Restaurant mit dem gleichen unglaublichen Blick. Es war sowieso Mittagszeit und wir haben uns erstmal was gegönnt. Essen und Trinken ist hier wirklich nicht teuer. Für 10 Euro haben wir zwei Fruchtcocktails, zwei Hauptgänge und eine Vorspeise bestellt. Als wir fertig waren, fing es an zu regnen und gewittern und wir wollten warten, bis es vorbei ist. Wir haben uns nach unten gesetzt und gewartet und gewartet. Das waren die schlimmsten Minuten überhaupt. Es war das heftigste Gewitter, was ich in meinem Leben erlebt habe. So laut und so große Blitze. Wow, das war wirklich verrückt. Ich war einfach so froh, als das vorbei war und wir endlich nach Hause fahren konnten.
Ausblick auf den Jungle Beach
3. Bonavista Beach - dort haben wir am ersten Tag gleich eine für uns sehr nutzbare Bekanntschaft gemacht: Schlawiner ist sein Name (kein Witz) und er arbeitet in einem kleinem Restaurant, in dem man sich Surfboards ausleihen kann. Wir haben ein super Angebot bekommen - eine Stunde surfen für umgerechnet 1,40 Euro. So günstig macht surfen ja noch viel mehr Spaß! Als Vergleich: als ich in Frankreich surfen war, musste ich ungefähr 8 Euro für eine Stunde zahlen. Der Strand ist nicht wirklich schön, aber da das Surfangebot unschlagbar ist und die Wellen richtig gut sind, sind wir fast jeden Tag dort gewesen. 
Außer den drei Ständen gibts hier noch das „Dutch Fort“ - wo man auf jeden Fall was Gutes zu essen findet, die Preise aber etwas höher sind, weil es ein 100% Touri-Viertel ist. Hier Leben die Leute nur von den Einnahmen der Touristen, was in Sri Lanka am meisten Russen sind. Ich weiß nicht genau warum, aber ich denke, weil das günstige Leben und auch der Sommer sehr verlockend sind. Chris und ich waren auch ein paar Mal im Dutch Fort unterwegs, um bisschen zu bummeln, zu essen und mehr kann man hier auch nicht machen. Das Essen war immer gut und es gibt dort auch traditionelles Sri-Lanka-Essen zu günstigen Preisen. Die Restaurants sind in kleinen Häusern, in denen gleichzeitig die Besitzer mit ihrer Familie wohnen.
Chris und ich haben von Mirissa gehört, ungefähr eine Stunde von Galle entfernt, dass man dort gut surfen kann. Wir wollten schauen, was da so los ist und haben uns einen Morgen in den Bus gesetzt und sind hingefahren. Das war unsere erste Busfahrt auf Sri Lanka und es war das Highlight des Tages. Die Busse sehen hier fast alle gleich aus, alt und dreckig. Vorne hängt meistens ein Flachbildschirm und es laufen Musikvideos mit indischen Klängen. Die Musikboxen sind so groß, dass der ganze Bus mit der Musik beschallt wird. Es gibt 2er und 3er Reihen, auf denen man echt eng nebeneinander sitzt. Die Busfahrer haben ein sehr hohes Tempo drauf und in den Kurven denkt man ab und zu, dass der Bus gleich zur Seite kippt. Die Hupe ist im Dauerbetrieb, weil ständig irgendein TukTuk oder sogar ein Bus überholt wird. Da bleibt nur eins übrig: dem Busfahrer vertrauen! 
Mit dem Spuren einhalten haben es die Sri Lankaner hier auch nicht so richtig. Hier überholt jeder jeden, egal ob von vorne was kommt. Ständig wird gehupt und überholt, nichts für schwache Nerven. Wir haben es nach Mirissa geschafft und waren begeistert von dem Strand. Breiter Sandstrand, blaues Wasser, doch wo kann man hier surfen? Hier können nur Profis surfen, weil die Welle über ein Riff führt und das echt gefährlich ist. Wir haben uns auch ohne surfen einen netten Tag in Mirissa gemacht, dort gab es gutes Essen und Happy Hour Cocktails :) 
Der Tagesausflug hat unsere Lust geweckt, die Südküste entlang noch ein paar Orte zu erkunden. Gesagt getan, auf unserer Route lagen folgende Städte:
1. Midigama - dort gibts nicht viel, nur DIE bekannte Welle zum surfen und eine Kokosnuss zum schlürfen.
2. Weligama - ganz netter Beach, auch gut zum surfen geeignet. Viele Möglichkeiten, sich ein Surfboard auszuleihen.
3. Matara - volle Stadt, es hat geregnet und einfach nicht aufgehört. Wir haben uns hier zwei Regenschirme gekauft und das war eine so wunderbare Investition! Es regnet nämlich schon noch ab und zu auf Sri Lanka und wenn es losgeht, dann so richtig. Und ohne Regenschirm macht es einfach keinen Spaß! - Jetzt haben wir einen, juhu! Hier in Matara gibts auch einen Strand, der in meinen Augen ziemlich grau aussah und im Wasser befindet sich ein ganz netter Tempel, den man von einer Brücke aus erreichen kann.
4. Tangalle - kleiner Ort, es gibt eine kleine Touri-Straße mit allerlei Restaurants und Happy Hour Angebote für Cocktails. Für einen Abend ist es ganz nett gewesen, das hat uns jedoch gereicht. Strand sah auch ganz ok aus.
5. Kataragama - die erste Stadt ohne Meer. Ziemlich voll und heiß. Wir hatten als erstes Ziel den Tempel auf unserem Plan. Um dorthin zu gelangen, sind wir durch einen Park gelaufen, in dem so viele Affen saßen. Die Affen mit einem braunen Gesicht sind hier heilig. Man muss aufpassen, dass man nichts zu essen in der Hand hält, sonst ist das schneller weg, als man denkt. Die Affen sind schlau und schnell, aber auch ängstlich. Meistens hören sie nur auf die Einheimischen und und nicht auf ein „tsccchhh“ von den Touris. Die Tempelanlage war riesig und bewundernswert. Alle himmeln den Buddha an, beten und sind nach meinem Empfinden sehr harmonisch drauf. Ich konnte beobachten, wie manche nach ihrem stillen Gebet eine Kokosnuss auf einen dafür vorgesehen Stein warfen. Ich habe erfahren, wenn die Kokosnuss zerbricht, werden die Wünsche erhört. Leider hatte ich keine Kokosnuss dabei um mir was zu wünschen. Nach langem Bestaunen hatten wir irgendwann genug und auch genug von dem ganzen Getümmel in der Stadt und haben unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage aufgesucht. Etwas versteckt haben wir nach langem Suchen unser Haus gefunden. Endlich! Das Zimmer war ok und die Aussicht war atemberaubend. Wir waren happy und zufrieden. 
Aussicht von unserem Balkon
Wir sind früh ins Bett, weil der Wecker für den nächsten Tag um 4.30 Uhr gestellt war. Auf unserem Plan stand: SAFARI TOUR! Morgens um 5 Uhr (ja es war sogar noch dunkel) wurden wir von unserem Guide mit dem Jeep abgeholt. Der Fahrer hatte natürlich wieder den typischen Sri Lanka Fahrstil drauf. Schnell und wild. Wir sind zum Yala Nationalpark geheizt. Dort angekommen, war mein rechter Arm schon komplett voller Schlamm - es regnete nämlich und wir sind durch gefühlt jede Pfütze gefahren! Wie toll. 
Der Jeep Fahrer und Safari Guide!
Insgesamt waren wir 13 Stunden unterwegs, haben viele Tiere gesehen, ein paar Adrenalin-Schübe gehabt, weil der Fahrer eine abenteuerliche Fahrweise hatte und paar zwischendurch haben wir ab und zu mal eine Pause an einem sicheren Ort gemacht. Ziemlich am Anfang ist nach einem Schlagloch irgendwas kaputt gebrochen. Es war wohl die Achse. Die Jungs meinten, dass sei gar nicht gut und der Guide hat immer wieder gesagt: „No problem, no problem!“ Das Problem wurde zwischenzeitlich behoben, der Jeep repariert und alle waren wieder beruhigt. Es gibt so viele verschiedene Tiere im Nationalpark. Am meisten sind uns Rehe über den Weg gelaufen. Wir haben viele bunte Vögel, Krokodile, Leguane, Wildschweine, Elefanten, Büffel, Affen gesehen und das Highlight war der Leopard, der auf einem Baum saß. Die Tiere sind soweit alle ganz friedlich gewesen. Es gab eine Situation, in der ein Elefant wohl keine Lust auf Beobachter beim Essen hatte und unseren Jeep versucht hat, anzugreifen. Die Elefanten sehen den Jeep als „großes Tier“ und wollen sich verteidigen und das tat er auch. Unser Guide hatte zum Glück den Fuß nicht weit weg vom Gaspedal und wir sind davon gekommen. Der Rüssel steckte schon hinten im Jeep. WOW! Das war aufregend und alles gut gelaufen. 
Nach so viel Stunden tat mir dann auch echt der Po weh und ich war froh, als die Tour zu Ende war und wir wieder in unserer Unterkunft angekommen sind. Am nächsten Morgen gings wieder zurück nach Galle.
In Galle angekommen, ist mir schnell aufgefallen, dass ich hier weg möchte. Nachdem an einem Morgen das Dach eingestürzt ist und die Bretter alle vor dem Bad runtergekommen sind, stand für mich fest: Ich möchte hier weg. Die Unterkunft hat mir persönlich nicht gut gefallen und ich wollte gerne was Neues ausprobieren. Wir haben uns einen Plan gemacht, nach Unterkünften gesucht und es stand fest: Wir verlassen Galle und reisen ab jetzt mit dem Rucksack durch Sri Lanka…

Liebst, Karoline

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